Weltweite Landnutzung

Was versteht man unter einer Perma- Mischkultur?
Zunächst einmal: Es gibt unendlich viele verschiedene Möglichkeiten, Land zu bewirtschaften, um Nahrungsmittel zu erzeugen. Grundsätzlich möchten alle Bewirtschafter, dass man das auch über viele Generationen betreiben kann, also dass die Bewirtschaftungsform nachhaltig ist.

Genaues Hinschauen lohnt daher, jede Form der Bewirtschaftung bietet Vor- und Nachteile, die man im Hinblick auf den Standort und dem Bewirtschafter abwägen muss.
Von den rund 134.000.000 km² Landfläche der Erde werden ca. 50.000.000 km² landwirtschaftlich genutzt.
35.500.000 km² davon sind Weideland, 14.450.000 km² sind Ackerflächen.
Das Weideland ist für Ackerflächen meistens nicht geeignet, dafür sind die Böden und die klimatischen Bedingungen nicht ausreichend, um Marktfrüchte wie Getreide oder Kartoffeln zu produzieren.


Das Ackerland wird heute überwiegend mit großen Maschinen und konventionell (also mit Mineraldünger und Pflanzenschutzmitteln) bearbeitet, weil es effizienter ist und der technische Fortschritt das möglich gemacht hat. Es ist in der Landwirtschaft wie in anderen Wirtschaftsbereichen auch, ständig wird optimiert, um Produktionskosten bzw. den Aufwand pro erzeugter Produkteinheit zu reduzieren.

Bohne Neckargold

Dabei unterscheidet sich die Intensität, in dicht besiedelten Ländern wird in der Regel sehr intensiv gewirtschaftet und die Erträge sind hoch. In Ländern mit geringer Einwohnerdichte wird oft weniger intensiv gewirtschaftet, da mehr Flächen zur Verfügung stehen und oftmals die klimatischen Verhältnisse sowie die Bodenqualität keine Spitzenerträge erlauben, in vielen Teilen der USA ist das z.B. so.
Aber auch in diesem Land gibt es, z.B. in Kalifornien, einen sehr intensiven Obst- und Gemüseanbau..

Warum Perma- Mischkultur?

In den 1970er Jahren begannen die ersten Versuche, den ökologischen Landbau zu organisieren, die Anbauverbände Bioland und Demeter entstanden.
Gleichzeitg in den 70er Jahren entwarf der Australier Bill Mollison zusammen mit seinem Schüler David Holmgren ein Konzept für die Permakultur.
Permakultur bedeutet „dauerhafte Landwirtschaft“, hierbei werden mehrjährige Pflanzen angebaut und die Landschaft vielfältig gestaltet. Es gibt darüber tonnenweise Bücher und Internetseiten. Es ist eine Lebenseinstellung, sie wird beschrieben als Kultur der nachhaltigen Lebensweise und Landnutzung.  Allerdings ist die Form der Bewirtschaftung sehr arbeitsintensiv und erfordert eine langjährige vorausschauende Planung, über die Erträge wird kontrovers diskutiert.

Unter einer Mischkultur versteht man den Anbau von mehreren Pflanzenarten auf einer Fläche (im Gegensatz zur Monokultur).
Durch Pflanzengesellschaften sollen die Pflanzen gesund gedeihen, es entsteht ein gesundes Gleichgewicht innerhalb dieser Gesellschaft an Bakterien, Pilzen und anderen lebenden Organismen, die sich im Boden und an den Pflanzen befinden, so dass sich Krankheiten nicht ungebremst ausbreiten können. Da man hier auch einjährige Pflanzen anbauen kann, ist diese Form der Bewirtschaftung flexibler als die Permakultur.


Auf dem Hof Schmarloh werden die Systeme sinnvoll kombiniert und die Vorteile der beiden Systeme genutzt. Da, wo es sinnvoll ist, werden mehrjährige Kulturen etabliert (z.B. Topinambur) oder Obstbäume und Sträucher gepflanzt. Dieser Prozess befindet sich noch im Anfangsstadium, es ist auch ein andauernder Vorgang.
Auf synthetische Pflanzenschutzmittel wird gänzlich verzichtet – die Mischkulturen schließen das auch praktisch aus, da solche Mittel für Monokulturen geschaffen und auf eine Pflanzenart abgestimmt werden, andere Pflanzenarten werden dann oft geschädigt.
Auch Mineraldünger wird nicht eingesetzt, die notwendige Nährstoffzufuhr erfolgt durch Kompost, Pflanzenrückstände und Rindermist.
Ein ähnliches System wird in diesem sehr empfehlenswerten Buch beschrieben: Mein Weg in ein nachhaltiges Leben.